29.1.2007: "Löcher" in den Wolken

Das Satellitenbild zeigt eigenartige Löcher in der Wolkendecke über den Südstaaten der USA. Hierbei handelt es sich um so genannte Hole Punch Clouds (engl.: hole punch = Locher, Lochstelle). Auch von unten betrachtet, bieten solche Wolken einen ungewohnten Himmelsanblick.

Die "Wolkenlöcher" gibt es gelegentlich auch in unseren Breiten (bevorzugt im Winterhalbjahr). Voraussetzung ist eine Wolkenschicht, die aus sehr stark unterkühlten Wassertröpfchen besteht. Das Wasser kann in den Wolken auch bei Temperaturen um minus 30 °C noch flüssig bleiben, wenn keine geeigneten Gefrierkerne vorhanden sind, von denen die Eiskristallbildung ausgehen kann. Fallen Partikel in eine solche Wolkenschicht (freigesetzt beispielsweise durch Flugzeuge), bilden sich aus den unterkühlten Wassertröpfchen sehr schnell Eiskristalle. Dabei trocknet die Luft in der Umgebung aus und es entsteht eine wolkenarme Zone mit einer Ansammlung von Eiskristallen in der Mitte (erkennbar an den faserigen Wolken). Schwere Eiskristalle fallen langsam zu Boden und verdunsten dabei, so dass auch kleine wolkenlose Löcher zurückbleiben können.

Bildquelle: MODIS Rapid Response Project der NASA/GSFC


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