Die Folgen des Kasatochi-AusbruchsAm 7. August 2008 brach der Vulkan Kasatochi in den westlichen Aleuten plötzlich aus. Zwei Biologen konnten die winzige Insel gerade noch rechtzeitig verlassen. Von ihnen stammen die letzten Bilder, die den Kasatochi grün bewachsen und mit einem Kratersee in der Mitte zeigen.
Durch die Eruption wurde die gesamte Flora und Fauna auf der Insel zerstört, der Kratersee verschwand, und die Küstenlinie änderte sich. Außerdem wurde eine große Wolke aus Ascheteilchen und vulkanischen Gasen (vor allem Schwefeldioxid) mehr als 15 km hoch bis in die untere Stratosphäre geschleudert. Es handelte sich damit um einen hoch reichenden Vulkanausbruch, der längere Folgewirkungen für die Atmosphäre hat. Die Satellitenmessungen der folgenden Wochen zeigten, wie sich die Schwefeldioxid-Wolke langsam über die gesamte Nordhalbkugel ausbreitete. So konnte auch in Mitteleuropa im Herbst 2008 mehrfach eine farbenprächtige Dämmerung beobachtet werden. Ursache für das purpurfarbene Leuchten des Himmels ist die Streuung des Sonnenlichts an den kleinen stratosphärischen Vulkan-Partikeln. Auch im Winter 2008/2009 lohnt sich bei geeigneten Wetterverhältnissen der Blick auf den Morgen- oder Abendhimmel.
Der Kratersee des Kasatochi am 6. August 2008, einen Tag vor dem Ausbruch (Foto: Chris Ford, USFWS). Das rechte Bild stammt vom 23. Oktober 2008 (Foto: Jerry Morris), weitere Fotos: Alaska Volcano Observatory .
Die Aschewolke des Kasatochi am 8. August 2008, einen Tag nach dem Ausbruch (Bildquelle MODIS/NASA).
In den Wochen nach dem Kasatochi-Ausbruch am 7. August 2008 konnte die Ausbreitung des bis in die Stratosphäre verfrachteten Schwefeldioxids (SO2) mittels Satellitenmessungen gut verfolgt werden. Am 15. August 2008 wurde Europa erfasst (im Bild Messdaten des polarumlaufenden Satelliten METOP, die Pfeilspitze zeigt auf den Kasatochi). Lohnenswert ist auch der Blick auf den Film mit allen August-Daten (kleines Format 1,4 MB, großes Format 4,1 MB).
Farbenprächtiger Morgenhimmel am 28. September 2008, verursacht durch die stratosphärischen Überreste des Kasatochi-Ausbruchs. Aufnahmeort war der Wendelstein in den bayerischen Alpen (Foto: Claudia Hinz), weitere Fotos und Infos im Forum des "Arbeitskreis Meteore" unter meteoros.de.
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